BWIHK

PRESSEMITTEILUNGEN

Der BWIHK ist Medienpartner für Zeitungen und Zeitschriften sowie Online-Angebote mit Schwerpunkt Baden-Württemberg. Aber auch bundesweit und international finden unsere Pressemeldungen und –services Beachtung. Lesen Sie hier unsere neuesten Meldungen.

    Auswertung IHK-Energiewende-barometer - BW-Ergebnisse: Grenke: Wirtschaft im Land braucht schnelle und deutliche Fortschritte bei Energieinfrastruktur-Ausbau

    PRESSEINFOrmation 71/2023 | Stuttgart, 06. SEPTEMBER 2023

    Unternehmen im Land bewerten die Auswirkungen der Energiewende auf die eigene Wettbewerbsfähigkeit so negativ wie nie seit Beginn dieser Umfragereihe im Jahr 2012. Das ergab die Baden-Württemberg-spezifische Auswertung des bundesweiten DIHK-Energiewendebarometers 2023. [...] Mit dem explosiven Anstieg der Energiepreise Mitte letzten Jahres, dem andauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und einer sich weiter eintrübenden weltpolitische Lage, dem Fachkräftemangel, einer kleinteiligen Regulierung und nur langsamen Fortschritten beim Aus- und Umbau der Energieinfrastruktur kommen gleichzeitig eine Vielzahl von Faktoren zusammen, die die ehemals optimistischere Sicht der Wirtschaft nachhaltig eintrüben. So betreffen aus den Top-Fünf-Forderungen an die Politik mit jeweils über zwei Drittel der Zustimmungen gleich drei die wesentlichen Baustellen der Energieinfrastruktur: Die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Energieversorgung und Direktlieferverträge (88 Prozent Zustimmung), Zugang zu Wasserstoff (71 Prozent Zustimmung) sowie Überwindung der Engpässe bei Übertragungs- und Verteilnetzen (69 Prozent Zustimmung).

    Nach wie vor stellen die hohen Energie- und insbesondere Strompreise eine große Belastung für die Südwestwirtschaft dar. Neben der Ausweitung des Strom-Erzeugungsangebots (und der Direktlieferverträge) zur Preisstabilisierung stimmt auch die überwiegende Mehrheit der BW-Unternehmen der Forderung zu, Steuern und Abgaben auf den Strompreis weiter zu senken. Besonders in Baden-Württemberg werden zudem Nachteile durch eine mögliche Teilung der einheitlichen Deutschen Stromgebotszone befürchtet. So spricht sich der überwiegende Anteil der mit dem Thema befassenden Unternehmen im Land für den Erhalt der einheitlichen Strompreiszone aus (51 Prozent Zustimmung bei 16 Prozent Ablehnung). Dabei ist zu berücksichtigen: Selbst im Norden Deutschlands plädieren mit 36 Prozent mehr Unternehmen für die einheitliche Strompreiszone als dagegen (lediglich 32 Prozent). „Eine hohe Zustimmung von 73 Prozent der Unternehmen zur Forderung nach Entlastung bei den Strompreisen zeigt aus unserer Sicht deutlich auf, dass die aktuelle Diskussion um einen Industriestrompreis nicht die notwendige schnelle Entlastung für die Breite der Unternehmen bringen kann“, betont Wolfgang Grenke, Präsident der IHK Karlsruhe, die im BWIHK in Energiefragen federführend ist.

    Die Veränderungen durch die Energiewende bewirken bei den BW-Betrieben und noch stärker in der heimischen Industrie eine Ausrichtung auf klimaschonende Produkte und auch die Umstellung der eigenen Lieferkette auf klimaschonende Vorprodukte. Aktivitätsverlagerungen ins Ausland sind bei fast einem Drittel (31 Prozent) der Industriebetriebe umgesetzt oder in Betracht – und damit deutlich mehr als im Vorjahr mit lediglich 24 Prozent. [...] „Dies zeigt, dass die Wirtschaft in Baden-Württemberg die Herausforderungen der Energiewende und des Klimaschutzes gleichermaßen angenommen hat und entsprechend handelt, insbesondere die hiesige Industrie“, ergänzt Wolfgang Grenke. „Bei den Effizienzmaßnahmen sollten deshalb Wirtschaftlichkeit, Freiwilligkeit und Technologieoffenheit die Leitprinzipien sein.“

    Mit einem einfachen Klick ins Fenster "Download" rechts finden Sie unsere komplette Pressemeldung als PDF.

    Im Bereich "Publikationen" finden Sie die vollständige Auswertung des Energiewendebarometers für Baden-Württemberg.

    Politische Halbzeit in Baden-Württemberg – Erbe: Blick muss nach vorne gehen, nicht zurück, wenn wir den Standort BW sichern wollen

    PRESSEINFOrmation 70/2023 | Stuttgart, 04. SEPTEMBER 2023

    „Der Blick muss nach vorne gehen, nicht zurück. Viele Ziele aus dem Koalitionsvertrag konnten von der Landesregierung in der ersten Halbzeit der Legislaturperiode schon umgesetzt oder angestoßen werden. Doch ist jetzt nicht die Zeit, sich mit Blick auf das Erreichte auszuruhen. Im Anblick der extrem herausfordernden Konjunktur-Lage für unsere Wirtschaft bei sinkender Wettbewerbsfähigkeit muss eher ein Gang höher geschaltet werden. Dies ist bezüglich der hohen Unsicherheiten in der Energieversorgung und Preisentwicklung sowie tausenden, nicht besetzten Ausbildungsplätzen dringend notwendig“, so BWIHK-Präsident Christian O. Erbe.

    Erbe führt aus: „Die zweite Hälfte der Legislatur muss genutzt werden, unsere Wirtschaft wieder auf Kurs zu setzen. Dafür haben wir nach wie vor gute Voraussetzungen – wir müssen aber sofort handeln und wir brauchen einen Aktionsplan. So gehört auf einen solchen Plan, den Bürokratieabbau zu forcieren. Die Entlastungsallianz steht, viele Vorschläge liegen auf dem Tisch. Jetzt ist es die Aufgabe der Regierung, diese umzusetzen.“ [...] „Auch dürfen wir keinen Stillstand zementieren – dazu gehört beispielsweise das Verharren bei Studiengebühren für ausländische Studierende und die Limitierung eines Aufstiegsbonus auf Handwerksberufe.“

    Gleichzeitig begrüßt der BWIHK-Präsident Pläne wie den für eine zentrale Stelle zur Zuwanderung ausländischer Fachkräfte: „Dies ist ein gutes Beispiel wie wir uns schlanker, schneller und digitaler aufstellen können. Ohne leistungsfähige und belastbare Strukturen kann kein Fachkräfte-Turbo vom Start weg richtig zünden.“ [...] Gerade in Energiefragen zeigt das aktuelle IHK-Energiewendebarometer die schlechtesten und pessimistischsten Bewertungen der Unternehmen seit Befragungsbeginn – für Erbe ein Alarmsignal [...] Den Aufruf, die Standortattraktivität unseres Bundeslandes zu erhöhen, unterstützt der BWIHK-Präsident vorbehaltlos: „Wir haben Standortqualität – die bleibt erhalten, wenn wir Schub auf Innovationsförderung geben und erfolgreiche Förderprogramme wie die Innovationsgutscheine des Landes, Invest BW oder die Digitalisierungsprämie Plus ohne Finanzvorbehalte ausbauen und verstetigen. Es fehlt aber an anderer Stelle beispielsweise ein spezielles Programm zur Beratungsunterstützung für Übergeber von Betrieben, denn die Nachfolge wird immer schwieriger.“ Darüber hinaus gelte es, die Eckpunkte beim neuen Landesentwicklungsplan und der Flächenentwicklung mit den Bedarfen der Unternehmen für Betriebserweiterung oder dem Neuaufbau von Standorten zu harmonisieren. [...] „Wir wissen, dass das Land die Baustellen im Blick hat. Als Unternehmer sage ich aber auch, dass man sich in manchen Situationen von Strategiepapieren oder Vertragswerken lösen muss, wenn es die Lage einfordert. Denn so funktioniert pragmatisch-gute Politik, die jetzt zur Standortsicherung schlichtweg erforderlich ist. Langzeit-Ziele und Ideale sind wichtige Leitlinien. Wachen wir aber jetzt nicht auf und geht kein Ruck durch das Land, verspielen wir auch einen Teil des Wohlstandes künftiger Generationen.“

    Mit einem einfachen Klick ins Fenster "Download" rechts finden Sie unsere komplette Pressemeldung als PDF.

    BWIHK – Paal: „Jetzt Tempo machen beim Ausbau der Berufsorientierung – Jugendliche brauchen unsere Unterstützung“

    PRESSEINFOrmation 69/2023 | Stuttgart, 30. AuGUST 2023

    Zumeldung Bertelsmann-Studie „Ausbildungsperspektiven nach Corona“ 

    Drei Viertel der Jugendlichen sehen zwar gute Chancen auf dem Ausbildungsmarkt, aber ein großer Anteil der Jugendlichen ist mit der Berufsorientierung auch überfordert. Das zeigt die aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung „Ausbildungsperspektiven nach Corona“. „Dies ist ein eindeutiges Zeichen dafür, dass in den Schulen flächendeckend mehr in die Berufsorientierung investiert werden muss. Hierfür eigenen sich gut Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen,“ sagt Claus Paal, Präsident der IHK Region Stuttgart, für das Thema Ausbildung im BWIHK federführend. Paal fordert: „Die Landespolitik sollte die Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Ausbildungsbetrieben bei der Aufstellung des Nachtragshaushalts gezielt mit Anreizprogrammen ausbauen und die erfolgreiche Initiative Ausbildungsbotschafter zum Standard in allen allgemeinbildenden Schulen machen“.

    Gegen die Einschätzung vieler Jugendlicher mit niedriger Schulbildung, keine Ausbildung zu finden, sprechen die Zahlen. [...] Jugendliche mit Hauptschulabschluss, gemessen an allen Schulabgängern, sind [...] nicht unterrepräsentiert und haben ebenfalls realistische Chancen auf dem Ausbildungsmarkt. „Die Einschätzung der Schulabgänger im Vergleich zu den Zahlen macht deutlich, dass die Jugendlichen, Eltern und auch Lehrkräfte noch besser beraten und begleitet werden müssen. Damit sich gerade Schulabgänger mit einer niedrigeren Schulbildung bewerben und gute Aussichten auf ein erfolgreiches Berufsleben haben,“ sagt Claus Paal.

    Die aktuelle Studie macht Hoffnung – sieht man doch, dass die Ausbildung wieder auf dem Vormarsch ist. Aber sie zeigt auch deutlich, dass das Beratungsangebot ausgebaut und genutzt werden muss. Die IHKs in Baden-Württemberg unterstützen Jugendliche und ihre Eltern mit zahlreichen Angeboten. [...]

    Mit einem einfachen Klick ins Fenster "Download" rechts finden Sie unsere komplette Zumeldung als PDF.