BWIHK

MEDIen

Als Dachverband der IHKs in BW, (landes-)politischer Arm und Wirtschaftsstimme von über 650.000 Unternehmen, sind wir naturgemäß medial präsent und bespielen viele Kanäle. Informieren Sie sich hier zu unseren Positionen, lesen Sie Statements, PMs und Tweets oder schauen sich ein Video, unser Thema der Woche oder unsere neuesten Publikationen an.

BWIHK IN DER PRESSE

    BWIHK IN DER PRESSE

    Zur Forderung des CDU-Wirtschaftsrates, ein Verbot von Reisen in Corona-Risikogebiete zu erlassen, betonte BWIHK-Präsident Wolfgang Grenke gegenüber dem Ressortchef der Schwäbischen Zeitung die Position der Wirtschaft:

    „Für die international hochvernetzten baden-württembergischen Unternehmen kommt es in den nächsten Monaten sehr darauf an, wie es den Ländern weltweit gelingt, trotz Pandemie ihre Wirtschaftsleistung wieder hochzufahren und unter den gegebenen Umständen erfolgreich mit der Corona-Situation umzugehen. Das ist für viele eine existenzielle Frage. Aufgrund von Grenzschließungen und Quarantänemaßnahmen können Betriebe ihre Manager oder Schlüsselpersonal wie Techniker und Vertriebsmitarbeiter kaum zu Kunden und Lieferanten schicken – obwohl der persönliche Kontakt vor Ort trotz Digitalisierungsschub häufig unerlässlich ist. Das ist ein großes Problem für Geschäftsanbahnungen, Montagen oder Reparaturen wie auch Lieferketten und Geschäftsprozesse, die häufig noch durch Auswirkungen der Lockdowns beeinträchtigt sind. Dies zeigt unsere Konjunkturumfrage vom Juli unter anderem deutlich. Erneute Reiseverbote oder Grenzschließungen wirken hier mehr als kontraproduktiv. Wir müssen jetzt das Beste aus der Situation machen und dabei die Grundprinzipien Abstand, Hygiene, Alltagsmasken beherzigen und bei Geschäftsreisen auf Sicht fahren. Ein Regelungs-, Verbotsdschungel sollten vermieden werden. Klar ist: Das Virus wird uns noch länger begleiten. Die Firmen haben viel in dieser Ausnahmesituation gelernt und setzen Corona-Maßnahmen mit Erfolg im Betrieb ein. Es kommt deshalb vor allem darauf an, dass sie dies weiter konsequent tun, Mitarbeiter im internationalen Arbeitsumfeld bestmöglich schützen und gemeinsam mit diesen und den staatlichen Angeboten ein effektives Gesundheitsmonitoring betreiben.“

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    Zu den aktuellen Zahlen der Industrie-Auftragseingänge sagte BWIHK-Präsident Wolfgang Grenke der Südwest Presse im Interview mit Wirtschaftsredakteurin Julia Kling:

    Das Statistische Bundesamt hat überraschend gute Zahlen der Industrieaufträge im Bund vermeldet – wie stellt sich die Lage der Industrie in Baden-Württemberg dar?

    „Auch für den Südwesten kann man einen gewissen Aufholkurs erkennen – wenig überraschend, wenn man bedenkt, dass wir von einem Niveau kommen, dass noch tiefer als in der Weltfinanz- und Wirtschaftskrise ist! Der Aufgangseingang in der Industrie lag im Juni um mehr als 20 Prozent über den Aufträgen im Vormonat, die Produktion legte um sieben Prozent, der Umsatz um etwas über acht Prozent zu. Allerdings ist die Lücke im Vergleich zum Vorjahreszeitraum noch deutlich – insgesamt verbucht die Südwestindustrie im ersten Halbjahr 2020 preis- und arbeitstäglich bereinigt ein Auftragsminus von satten 15 Prozent verglichen mit den Zahlen von Halbjahr eins 2019. Die Produktion befindet sich um bald 13 Prozent unter Niveau des 2019-Monatsvergleichs, auf das erste Halbjahr betrachtet bei mehr als 15 Prozent. Der preisbereinigte Umsatz liegt mit bald zwölf Prozent im Minus zu 2019, wobei die negative Umsatzentwicklung mit rund 14 Prozent sowie über 16 Prozent sowohl von den Inlands- als auch Auslandskunden zweistellig negativ ausfällt. Das ist erfreulich, trotzdem ist die Lage zwischen den Industriezweigen höchst unterschiedlich. In unserer aktuellen Konjunkturumfrage gaben beispielsweise 60 Prozent der Hersteller von Investitionsgütern eine schlechte Lage an, bei den Konsumgüterherstellern sind das nur 30 Prozent. Insbesondere bei den Fahrzeugbauern meldeten uns mehr als 70 Prozent eine schlechte Situation der Geschäfte. Diese sind ja nicht nur von den Corona-Folgen herausgefordert, sondern genauso von der umfassenden Transformation. Zusammengenommen kann ich festhalten: Es gibt noch keinen Grund zur Entwarnung oder überschwänglicher Freude, sondern es gilt nach wie vor, von Monat zu Monat schauen und ein tiefes Tal zu überwinden, um überhaupt erst wieder ein Vorkrisenniveau zu erreichen.“

    Mit welcher weiteren Entwicklung rechnen Sie? Wie ist die Situation im Mittelstand?

    „Viel hängt vom weiteren Verlauf der Corona-Situation ab, die nach wie vor nicht unter Kontrolle ist. Gerade weltweit gestaltet sich die Situation von Kontinent zu Kontinent und Land zu Land höchst unterschiedlich. Dies wird sich so schnell auch nicht ändern lassen. Dabei muss man auch bedenken, dass Auftragseingänge noch lange kein Umsatz oder fertige und bezahlte Produkte sind. Das Produktionsniveau beim verarbeitenden Gewerbe liegt beispielsweise noch immer um über fünf Prozent unter Vorjahresniveau – im Maschinenbau z. B. bei minus neun Prozent. Wenn beispielsweise aufgrund sich verschlechternder Bedingungen wieder stockender Lieferketten oder erneut notwendig werdender Shutdowns die Aufträge nicht in Produkte und Dienstleistungen umgesetzt werden können, helfen sich füllende Auftragsbücher auch nicht weiter. Wenn Kunden beispielsweise noch recht gut durch die erste Welle gekommen sind und nun in ansteigende Geschäfte investieren mit Bestellungen, könnten diese noch immer der Pandemie zum Opfer fallen, wenn es wieder Einschränkungen von Geschäftstätigkeiten geben sollte. Wie es dann weitergeht, ist völlig offen – der Staat kann ja nicht ständig mit Konjunktur- und Anschubprogrammen helfen. Gerade beim Mittelstand hängt es sehr stark von der Branche ab, so dass sich keine pauschale Aussage treffen lässt. Auch wenn die Geschäfte zum Teil wieder gut angelaufen sind, können die erwirtschafteten Umsätze aufgrund der Corona-Regelungen oft nur in Relation zu Kosten und Aufwand gesetzt werden, was sich auf Gewinnmargen unter dem Strich klar auswirkt – wenn es diese gibt. Ein zweites Herunterfahren würde die Breite unserer Wirtschaft mehr als empfindlich treffen und diese Sorge bleibt quer über alle Branchen bestehen. Diese zurückhaltende Einstellung deckt sich mit den Rückmeldungen unserer Konjunkturumfrage. Nur 22 Prozent der Betriebe im Land rechnen mit einer schnelleren Verbesserung von Geschäft und Umsatz, etwa 44 Prozent aber gehen von einer langsameren Verbesserung aus. Auch auf die Beschäftigungs- und Investitionspläne der Unternehmen hat Corona deutliche Auswirkungen. Nur noch ungefähr elf Prozent der Betriebe wollen in den kommenden zwölf Monaten ihre Investitionen ausweiten, vor allem für Ersatzbedarf. Auch ist für den gleichen Zeitraum mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit zu rechnen, denn fast 40 Prozent der Südwestbetriebe wollen Beschäftigung abbauen und nur noch acht Prozent aufbauen. 52 Prozent der befragten Unternehmen nutzen derzeit die Kurzarbeit. Vor diesem Hintergrund hoffe ich auf weitere Zuwächse in allen Wirtschaftsbranchen und weitere Öffnungen, bleibe aber skeptisch, was die Wirtschaftsleistung angeht. Das Vorkrisenniveau werden wir wohl erst wieder Ende 2021, vielleicht auch im Laufe des Jahres 2022 erreichen können.“

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    Dem Staatsanzeiger BW sagte BWIHK-Präsident Wolfgang Grenke zu den Sofortbürgschaften und Überbrückungshilfen des Landes:

    „Es ist gut, dass die
    Wirtschaftsministerin weitere Unterstützungsmaßnahmen
    auf den Weg gebracht hat, denn wir sind noch lange nicht über den Berg. Die jüngste Konjunkturumfrage der Kammern hat gezeigt, dass zwei Drittel der Betriebe im Land derzeit sinkende Umsätze verzeichnen. Liquiditätssicherung
    hat daher höchste Priorität."

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