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BWIHK-Präsident Erbe: Begrüßenswerte, aber längst überfällige Maßnahme

PRESSEINFORMATION 38 | 2024 – 23. Mai 2024

Zumeldung: Land fördert attraktives MINT-Studium

Christian O. Erbe begrüßt als BWIHK-Präsident grundsätzlich die gerade angekündigte Förderung ‚Future Engineers‘ der Landesregierung für MINT-Studiengänge. Allerdings betont er dazu: „Diese Maßnahme ist längst überfällig, denn auf die Problematik fehlender MINT-Fachkräfte und einer entsprechenden auch politischen Fokussierung haben wir schon häufig hingewiesen. Dass der Fachkräftemangel gerade im MINT-Bereich nicht nur den Umsatz unserer Unternehmen schwächt, sondern genauso die Innovationskraft unseres Landes gefährdet, zeigen unsere Umfragen fortlaufend auf. Es ist besorgniserregend, dass im IHK-Innovationsreport 38 Prozent aller befragten Unternehmen für BW angeben, Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten (FuE) im Ausland aufbauen zu wollen, um ihre Innovationsfähigkeit zu steigern. Von Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden sind es sogar 66 Prozent. Das sind deutliche Anzeichen für die Verlagerung unternehmerischer FuE – und was einmal weg ist, kommt schwerlich wieder. Deshalb ist es gut, dass das Land jetzt auch reagiert. Mit der Initiative ‚Future Engineers‘ zeigt die Landesregierung, dass sie die Zeichen der Zeit erkennt und in die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Baden-Württemberg investiert. Der BWIHK wird diesen Prozess aktiv begleiten und unterstützen.“

Laut Erbe ist die gezielte Förderung der MINT-Fächer ein entscheidender Schritt, um den Bedarf an hochqualifizierten Fachkräften zu decken und die Wettbewerbsfähigkeit Baden-Württembergs zu sichern. „Unsere aktuelle BWIHK-Konjunkturumfrage zeigt klar, dass die Erwartungen für die Südwestwirtschaft weiterhin düster sind. Und gerade ohne genügend qualifizierte Fachkräfte können die Unternehmen ihr Potenzial nicht ausschöpfen“, so Erbe weiter. Der BWIHK-Präsident fordert daher eine nachhaltige und langfristige Unterstützung für Bildungseinrichtungen und Unternehmen, um die Attraktivität von MINT-Studiengängen und Berufen zu steigern. „Nur so können wir den Herausforderungen des digitalen Wandels und der technologischen Entwicklung sowie der Abwanderung von Wertschöpfung erfolgreich begegnen.“

Die PM finden Sie mit einem einfachen Klick ins Fenster "Download" rechts auch als PDF.

BWIHK IN DER PRESSE

BWIHK-Präsident Christian O. Erbe sagte der dpa am 21. Mai 2024 zur laufenden politischen Debatte um den Wirtschaftsstandort BW [»Nicht schwärzer malen als es ist«]  nach Veröffentlichung der BWIHK-Frühjahrs-Konjunkturumfrage:

„Unsere gerade veröffentlichten Konjunkturergebnisse zeigen die Lage in der Südwestwirtschaft, wie sie uns die Unternehmen zurückspiegeln. Die Zahlen sind, wie sie sind – sie belegen erneut, dass ein breiter Aufschwung nicht in Sicht ist. Die Standortfaktoren bleiben herausfordernd quer über alle Branchen. Wir brauchen bei den Haushaltsberatungen eine Wachstumsagenda, die klare Prioritäten setzt. Ich fordere zudem mit Blick auf die Bürokratie ein Belastungsmoratorium für unsere Südwestwirtschaft. Es kann nicht sein, dass in Zeiten wie diesen noch weitere Regulatorik auf Landesebene droht.“

Zum ganzen Stück im Ticker der dpa Süwest kommen Sie mit Klick hier

BWIHK-Präsident Erbe: Kein Aufschwung ohne Investitionen – jeder siebte Betrieb hat bereits Inlands- zu Gunsten von Auslandsinvestitionen gestrichen

PRESSEINFORMATION 37 | 2024 – 21. Mai 2024

Konjunkturumfrage Frühsommer 2024

Die landesweite IHK-Konjunkturumfrage, an der sich im April 3.327 Unternehmen jeder Größe und Branche beteiligt haben, zeigt: Die Lagebewertungen der Südwestwirtschaft haben sich im Frühsommer weiter verschlechtert. Die Geschäftserwartungen bleiben düster. „Der Trend zur Stagnation scheint in Baden-Württemberg ungebrochen. Viele Weltmärkte zeigen derzeit Zeichen des Aufschwungs, aber die Bremsen unserer Konjunktur sitzen fest. Den Unternehmen fehlen weiter Impulse für einen Aufschwung“, fasst BWIHK-Präsident Christian O. Erbe, die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage zusammen.

Insgesamt hat die Südwestwirtschaft nach wie vor mit handfesten strukturellen Herausforderungen zu kämpfen, berichtet Erbe und nennt insbesondere den Fachkräftemangel sowie die hohen Kosten am Standort für Energie, Personal und Finanzierung. „Hinzu kommen die Belastung durch bürokratische Vorgaben, Unsicherheiten durch eine unberechenbare Wirtschaftspolitik und eine hohe Steuerlast. Unter all dem leiden Investitionsbereitschaft und die internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen."

Lage und Erwartungen bleiben trüb

Bei Bewertung der aktuellen Geschäftslage setzt sich der Abwärtstrend der letzten Jahre fort: Nur noch 31 Prozent der Betriebe bezeichnen ihre Lage als „gut“ (3 Prozentpunkte weniger als im Januar dieses Jahres und 10 Prozentpunkte weniger als im Frühsommer 2023), 18 Prozent als „schlecht“ (eine Zunahme von 2 Prozentpunkte zur Vorumfrage und 10 Prozentpunkte zur Vorjahresumfrage). [...]

Die Geschäftserwartungen der Südwestwirtschaft verbessern sich leicht, bleiben aber insgesamt negativ und liegen weit unter dem langjährigen Mittelwert. [...]

Geschäftsrisiken bleiben zahlreich und im Ranking unverändert – Sorgen um Inlands- und Auslandsnachfrage steigen

„Zusammengefasst sind die Aussichten der hiesigen Wirtschaft bedrückend. Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage müssen jetzt ein deutlicher Weckruf für die deutsche wie auch europäische Politik sein“, stellt Christian Erbe klar. „Die strukturellen Probleme belasten unsere Unternehmen weiterhin und dämpfen zusammen mit steigender Bürokratie und der Verunsicherung über die unstete Wirtschaftspolitik die Nachfrage nach Investitions- wie Konsumgütern bedenklich.“ Das spiegelt sich auch in den Antworten der Unternehmen auf die Frage nach ihren größten Geschäftsrisiken wider. [...] Das meistgenannte Risiko für Südwestunternehmen bleibt – mit einem Anstieg um 2 auf nun 66 Prozent der Nennungen – die schwache Inlandsnachfrage. [...] Aufgrund der schwächelnden Weltwirtschaft, neuer bürokratischer Hürden im Außenhandel und der insgesamt nachlassenden internationalen Wettbewerbsfähigkeit vieler Unternehmen hat auch die Sorge um die Auslandsnachfrage leicht zugelegt und betrifft nunmehr 26 Prozent der Gesamtwirtschaft.

Rund die Hälfte der Befragten nennen Fachkräftemangel (57 Prozent nach 59 Prozent zu Jahresbeginn 2024), Arbeitskosten (53 Prozent nach 54 Prozent) und Energiepreise (46 Prozent nach 51 Prozent) als Geschäftsrisiken. Weiterhin bereiten die politischen Rahmenbedingungen mit überbordendender Bürokratie, fehlender Verlässlichkeit und ausbleibenden Wachstumsimpulsen mehr als jedem dritten Unternehmen große Sorgen (37 Prozent nach 38 Prozent im Januar) – vor einem Jahr traf dies noch nur auf knapp jedes fünfte Unternehmen zu (21,4 Prozent).

Investitionen rückläufig

„Die schwächelnde Konjunktur gepaart mit den frustrierenden Rahmenbedingungen hemmen auch Investitionspläne im Inland“, bedauert BWIHK-Präsident Erbe. 31 Prozent der investierenden Südwestunternehmen haben vor, ihre Investments in Deutschland zu verringern, und nur noch 25 Prozent planen eine Erhöhung. Damit setzt sich nach einer kurzen Erholung im Sommer 2023 der Negativtrend bei den Investitionsabsichten fort. [...]

Erbe: Verlagerung ins Ausland stoppen – Kein Aufschwung ohne Investitionen

Besonders alarmierend: Die Industrie investiert überwiegend in Ersatzbedarf (67 Prozent), Rationalisierung (50 Prozent) und Digitalisierung (47 Prozent). Die Investitionen für Expansionen im Inland (23 Prozent) und die Investitionen in die für künftige internationale Wettbewerbsfähigkeit dringend benötigten Innovationen (35 Prozent) sind deutlich abgeschlagen. „Dazu kommt, dass angesichts von Konjunkturschwäche und hausgemachter Verunsicherung nicht nur Investitionen zurückgestellt werden – ein Teil der Budgets fließt stattdessen in Standorte im Ausland“, so Erbe. [...] „Hier muss Deutschland endlich handeln und seine hausgemachten Konjunkturbremsen lösen. Denn ohne Impulse für Wachstum und eine unterstützende, verlässliche Wirtschaftspolitik gibt es keine Wettbewerbsfähigkeit, keine Investitionen, kein Wachstum und letztlich keine Zukunft – weder für unsere Wirtschaft noch für unser Land. [...]“

Die komplette PM finden Sie mit einem einfachen Klick ins Fenster "Download" rechts als PDF.  Weitere Infos zur Konjunktur in BW und den Regionen samt informativen Highcharts sowie das interaktive Konjunkturboard haben wir im Bereich Service-Konjunktur für Sie aufbereitet. Ein Blick dort lohnt sich.