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BWIHK-Vizepräsidentin Breuning: „Unternehmen sind mit einem blauen Auge davongekommen“

PRESSEINFOrmation | 08/2023 Stuttgart, 14. Februar 2023

Baden-württembergische Wirtschaft trotzt der Krise – Geschäftserwartungen der Unternehmen deutlich besser als im Herbst

Die Wirtschaft in Baden-Württemberg stemmt sich gegen die Krise. Die hohen Energiepreise und die steigende Inflation haben die Lage weniger deutlich eingetrübt als noch im Herbst erwartet. „Die Unternehmen im Südwesten sind noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen“, fasst BWIHK-Vizepräsidentin Marjoke Breuning die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage zusammen.

An der Umfrage haben sich zwischen Anfang und Ende Januar 2023 landesweit 3.553 Unternehmen aller Größen und Branchen beteiligt. Demnach geben 42 Prozent der Unternehmen an, dass ihre aktuelle Geschäftslage gut ist. Im Herbst 2022 waren das 36 Prozent der Betriebe. Zehn Prozent sagen, die Lage sei schlecht, drei Prozentpunkte weniger als im Herbst. Auch der Blick in die Zukunft hat sich erhellt. „Die Zahl der Optimisten steigt wieder an“, so Breuning. Während im Herbst 2022 noch 44 Prozent der Unternehmen düster auf die Geschäftserwartungen der kommenden zwölf Monate blickten, sind es jetzt aktuell noch 23 Prozent. 22 Prozent der Betriebe hoffen auf bessere Geschäfte, 55 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Lage aus.

„Im Herbst hatten die hohen Gaspreise, die steigende Inflation und eine mögliche Gasknappheit die Betriebe in Baden-Württemberg fest im Griff. Die Stimmung der Wirtschaft war dementsprechend im Keller“, sagt Breuning. Nur noch jedes achte Unternehmen blickte optimistisch in die Zukunft. „Viele Unternehmen sind einen massiven Sparkurs gefahren und haben in Energieeffizienz investiert. Mit Erfolg.“ Eine Gasmangellage scheint vorerst abgewendet, die Einführung des Gaspreisdeckels hat den Unternehmen zudem mehr Planungssicherheit gebracht. Zum Jahresbeginn 2023 sehen 65 Prozent der Unternehmen die Energiepreise als ein wirtschaftliches Risiko – im Herbst 2022 waren es noch 78 Prozent.

Allerdings gibt es deutliche Unterschiede. In den Branchen mit niedrigen Gewinnmargen bleiben die Sorgen groß. „Allen voran im eh schon stark gebeutelte Gastgewerbe, hier haben Corona-Pandemie und der Fachkräftemangel besonders deutliche Spuren hinterlassen“, erklärt die BWIHK-Vizepräsidentin. Nach einem konjunkturellen Hoch im Sommer trifft die Hotel- und Gastro-Betriebe jetzt die Sorge, die Energiepreise nicht zahlen zu können. Neun von zehn Unternehmen sehen die Energiepreise als ein wirtschaftliches Risiko. Jedes vierte Unternehmen empfindet die aktuelle Ertragslage als schlecht.

Ebenso im Einzelhandel. Viele Einzelhändler stehen bereits mit dem Rücken zur Wand. Jetzt kommen die hohen Energiepreise hinzu, die bei den geringen Gewinnmargen nicht komplett an die Kunden weitergegeben werden können. Die Inlandsnachfrage wird weiterhin von 66 Prozent der Unternehmen als ein Geschäftsrisiko gesehen.

Aber auch in der Industrie sehen drei Viertel der Unternehmen ein Risiko bei den hohen Energiepreisen – im Herbst 2022 waren es 88 Prozent der Betriebe.

Deutlich getrübt wird der Blick in die Zukunft in allen Branchen vom Fachkräftemangel. Er hat im Vergleich zum Herbst die Energiepreise im Ranking der größten Geschäftsrisiken vom ersten Platz verdrängt. „Dieser Trend wird anhalten“, so Breuning. „Besonders in den kommenden Jahren werden einige Arbeitsstellen unbesetzt bleiben und die geburtenstarken Jahrgänge werden in Rente gehen.“ 66 Prozent der Unternehmen sehen im Fachkräftemangel derzeit ein Risiko für ihre wirtschaftliche Entwicklung, im Herbst waren es 61 Prozent, im Frühsommer 2022 rund 58 Prozent. „Die Entwicklung wird zusätzlichen Druck auf die Löhne ausüben. Jedes zweite Unternehmen sieht bei den Arbeitskosten ein Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung. 

„Wir sehen durch den Fachkräftemangel aber auch wichtige Zukunftsaufgaben wie Klimaschutz und Digitalisierung in Gefahr“, warnt Breuning. [...]

Positive Signale gibt es in der Exportindustrie. Die Konjunktur auf dem Weltmarkt zieht langsam wieder an. Rund 30 Prozent der Unternehmen erwarten ein zunehmendes Auslandsgeschäft. Das sind acht Prozentpunkte mehr als noch im Herbst 2022. Ein deutlicher Anstieg in den Exporten wird nach Nordamerika erwartet. [...] Aber auch innerhalb der Eurozone liegen die Exporterwartungen im positiven Bereich. Die Ausfuhrerwartungen nach Asien sind stark von der weiteren Entwicklung des Corona-Virus in China abhängig. [...] Mögliche Lieferkettenengpässe werden deshalb noch nicht ganz abgeschrieben. Trotzdem erwartet die baden-württembergische Exportindustrie eine positive Entwicklung auf dem asiatischen Markt. 

Den vollständigen Bericht mit einem Blick in die Branchen finden Sie in der Leiste oben rechts unter "Service / Konjunkturberichte BW" Mit einem einfachen Klick ins Fenster "Download" rechts finden Sie die komplette PM als PDF zum Download.

EU-Verbrenner-aus -
BWIHK kritisiert: Restriktionen statt Technologiewettbewerb

PRESSEINFOrmation | 09/2023 Stuttgart, 14. Februar 2023

„Das Europaparlament hat sich von einer technologieoffenen Zukunft für die Automobilindustrie verabschiedet und setzt ab 2035 ausschließlich auf elektrisch betriebene Kfz“, kommentiert Dr. Axel Nitschke, Hauptgeschäftsführer der im BWIHK in Verkehrsfragen federführenden IHK Rhein-Neckar, das beschlossene Aus für den Verbrenner-Motor. Alternative Treibstoffe sollen zukünftig bei Pkw und leichten Nutzfahrzeugen keine Rolle mehr spielen. Erst 2027 soll die Europäische Kommission dies nochmals überprüfen müssen. „Hier wurde die Chance vertan, schon jetzt mittels Wettbewerb unter den verschiedenen Technologien die effizientesten Lösungen zur CO2-Einsparung und für einen nachhaltigen Klimaschutz zu finden“, so Nitschke weiter. Auch sei nach wie vor nicht sicher, ob bis 2035 europaweit eine ausreichend dimensionierte Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zur Verfügung stehen werde. [...] Zudem sei zu berücksichtigen, so Verkehrsfachmann Nitschke, dass jede Antriebsart spezifische Vor- und Nachteile mit sich bringe. Es gelte daher, gut abzuwägen, welche Antriebsart am besten für den spezifischen Einsatz geeignet sei. Auch die bestehende, innerdeutsche Wertschöpfungskette sowie der Ressourceneinsatz der Elektromobilität müsee in den Diskussionen ausreichend Berücksichtigung finden bei der Gestaltung eines nachhaltigen und ressourcenschonenden Mobilitätssystems, betont Nitschke abschließend.

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KMK - BWIHK: »Begrüßen geplante Flexibilität beim Klimamaßnahmen-register – Aspekt der Planungssicherheit für Unternehmen sollte jedoch zwingend im Blick behalten werden«

PRESSEINFOrmation | 10/2023 Stuttgart, 14. Februar 2023

Der Schutz des Klimas und die Anpassung an den Klimawandel stellen aus Sicht der baden-württembergischen Wirtschaft zentrale Zukunftsaufgaben dar. Die Wirtschaft trägt bereits in hohem Maße zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen bei [...]. Die geplante Flexibilität beim Klimamaßnahmenregister ist daher aus BWIHK-Sicht zu begrüßen, es sollte jedoch zwingend der Aspekt der Planungssicherheit für Unternehmen im Blick behalten werden. [...] 

Investitionen in Klimaschutz brauchen aber vor allem Zeit und planbare Voraussetzungen, damit sie wirken können. Aus unserer Perspektive reichen die aktuell beinhalteten Maßnahmenpakete des Klimamaßnahmenregisters in keinem Sektor wirklich aus, um die Klimaziele zu erreichen. Gerade die Industrie und die Wirtschaft wird hier gewissermaßen ‚sich selbst überlassen‘, wie sie die ambitionierten Ziele realisieren soll. 

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