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Umfrage: Standort Deutschland stark versetzungsgefährdet!

 

DIHK-Umfrage im Netzwerk Industrie zeichnet  Düsteres Bild

Die Unternehmen aus dem Netzwerk Industrie stellen dem Standort Deutschland ein sehr negatives Zeugnis aus. Das zeigt die aktuelle Standort-Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), die auf den Antworten von mehr als 2.200 Betrieben verschiedener Industriebranchen und Unternehmensgrößen aus allen Regionen basiert.

Noch nie seit der ersten Erhebung im Jahr 2008 waren die Rahmenbedingungen für die industrielle Produktion nach Ansicht der betroffenen Unternehmen so schlecht wie derzeit. Nahezu alle Standortfaktoren erhalten von den Betrieben eine niedrigere Bewertung als bei der letzten Befragung vor drei Jahren. Der Mittelwert rutscht mit 4,0 – also nur noch "ausreichend" – auf einen historischen Tiefpunkt (2020: 3,6; 2017: 3,3).

Probleme oft hausgemacht

Besonders strukturelle und damit vielfach "hausgemachte" Probleme belasten dabei den Industriestandort. Überbordende bürokratische Auflagen, hohe Energiekosten und langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren prägen die betriebliche Praxis negativ. Daher werden diese Faktoren in der Umfrage von den Unternehmen mit "mangelhaft" bewertet – beim letzten Mal lagen die Werte noch deutlich höher. Auch die Komplexität und Praxistauglichkeit des Steuerrechts kommt bei den Betrieben äußerst schlecht weg (4,8 nach 4,6 im Jahr 2020).

Standortattraktivität schwindet rapide

 So verliert der Standort Deutschland für viele Industrie-Branchen rapide an Attraktivität, womit notwendige Investitionen ausbleiben oder an anderen Standorten getätigt werden. Dabei zeigen Unternehmen aktuell wenig Zuversicht, dass die Bundespolitik zu einer spürbaren Verbesserung der Rahmenbedingungen beiträgt. Die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung stufen die Unternehmen als so schlecht ein (4,8) wie nie zuvor. Bei der Vorumfrage 2020 hatten die Betriebe die Wirtschaftspolitik zumindest noch als "ausreichend" (3,9) empfunden, 2017 sogar als "befriedigend" (2,9).   

Pakt für Beschleunigung als Hoffnungszeichen

Es liegt jetzt vor allem an der Politik, das unternehmerische Vertrauen in den Standort zu verbessern. Dazu müsste der 'Pakt für Beschleunigung' rasch in den Fachgesetzen umgesetzt werden. Dazu gehörte aus IHK-Sicht die Novelle des Bundes-Immissionsschutzgesetzes, bei der die Regierung schon in diesem Monat beweisen könnte, dass jetzt Taten folgen. Weiter braucht es, schnell zu einem möglichst noch deutlich ausgeweiteten Bürokratieentlastungsgesetz zu kommen. Wachstumsimpulse kann und muss das Wachstumschancengesetz setzen, indem es mit degressiver Abschreibung und Investitionsprämie für Energieeffizienz zügig verabschiedet wird.

Zur detaillierten Umfrage kommen Sie mit einem einfachen Klick rechts ins Fenster "Umfrage Standort D".

Plus bei den ausbildungszahlen im land
Ausbildung im trend? Jahresbeginn lässt hoffen! 

PRESSEINFOrmation 01/2024 | Stuttgart, 02. Januar 2024

Der Aufwärtstrend bei der Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge in IHK-Berufen in Baden-Württemberg hält an
Mit Stand 31. Dezember 2023 sind diese im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Lag die Zahl der neu eingetragenen Ausbildungsverhältnisse im Dezember 2022 bei 39.250, so ist sie im Dezember 2023 um 5,1 Prozent auf 41.259 neue Ausbildungsverträge angewachsen. „Die Zahlen zeigen, dass die Ausbildung wieder Aufwind bekommt. Rund 45 Prozent und somit der Großteil der Auszubildenden startet mit einem mittleren Schulabschluss in die Ausbildung. Aber auch für Abiturienten und Abiturientinnen ist die Ausbildung eine attraktive Option. Sie machen fast ein Drittel aller Azubis aus,“ sagt Susanne Herre, Hauptgeschäftsführerin der IHK Region Stuttgart, die für das Thema Ausbildung in Baden-Württemberg federführend ist. „Denn mit einer beruflichen Ausbildung stehen alle Türen offen. So kann man nach der Ausbildung eine berufsbegleitende Weiterbildung machen oder gegebenenfalls studieren. Fakt ist jedenfalls: Nicht nur Akademiker und Akademikerinnen verdienen gut, sondern auch beruflich ausgebildete Fachkräfte. Eine duale Ausbildung ist somit ein gutes Fundament, auf dem sich aufbauen lässt.“

Theorie und Praxis gehen Hand in Hand

In der dualen Ausbildung wird im Team gelernt, das heißt man lernt gemeinsam mit anderen Auszubildenden und mit erfahrenen Kollegen und Kolleginnen. Zudem sehen die Auszubildenden im Betrieb schnell, was sie gelernt haben und wie sie es in der Praxis umsetzen können. „Für viele junge Menschen ist das, nach sehr viel theoretischem Stoff, der in der Schule gelehrt wird, wie ein „AHA-Effekt“. Sie sehen, welche Wirkung ihr Lernen hat und wofür sie lernen,“ so Herre.

Ausbildung ist zukunftsfähig

Die Ausbildung, wie man sie vor 20 Jahren kannte, die gibt es so nicht mehr. Inzwischen sind viele neue Berufe dazu gekommen oder modernisiert worden. Im vergangenen Jahr wurde zum Beispiel der Beruf „Gestalter/-in für immersive Medien“ neu ins Leben gerufen worden, der den Umgang mit digitalen Anwendungen, wie Augmented Reality, Virtual Reality, Mixed Reality sowie 360°-Anwendungen, vermittelt. „Ausbildung ist modern und bereitet junge Menschen auf eine fortschrittliche und zukunftsgerichtete Arbeitswelt vor,“ sagt Susanne Herre. „Eine berufliche Ausbildung in seinen Lebensweg einzuplanen, ist eine gute Entscheidung.“ Entscheidungshilfe durch persönliche Beratungsgespräche geben die IHK-Beraterinnen und -berater. Weitere Informationen und Ansprechpersonen rund um die Ausbildung, Berufsorientierung und Bewerbung finden sich zudem auf der Webseite www.berufsorientierung-bw.de.

 

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Sechs punkte für eine erleichterte Fachkräfteeinwanderung - IHKs fordern weitere verbesserungen

PRESSEINFOrmation 100/2023 | Stuttgart, 28. DezemBER 2023

Für die Unternehmen in Baden-Württemberg sind laut einer aktuellen BWIHK-Umfrage die komplizierten und langsamen Verfahren der größte Stolperstein, um Fachkräfte aus dem Nicht-EU-Ausland einstellen zu können. Das sagen 65 Prozent der Unternehmen im aktuellen Fachkräftereport, im Bund sind es nur 54 Prozent. „Die Hausaufgaben sind noch nicht gemacht. Beim Fachkräfteeinwanderungsgesetz muss dringend nachgebessert werden, damit das Gesetz auch die Wirkung entfalten kann, die angesichts des Fachkräftemangels in mittlerweile fast allen Branchen notwendig ist“, fordert Susanne Herre, Hauptgeschäftsführerin der IHK Region Stuttgart, die für das Thema Fachkräfte in Baden-Württemberg federführend ist. 

Die sechs Top-Forderungen der IHKs:

  • Die neuen Regelungen müssen unbürokratisch, transparent und digital umgesetzt werden. Dafür braucht es gut ausgestattete Behörden auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene
  • Prüfungserfordernisse und -befugnisse seitens der Behörden sollten weiter reduziert werden, um die Verfahren schlanker und schneller zu machen
  • Es müssen einfachere und unbürokratischere Möglichkeiten zur Arbeitsplatz- und Ausbildungsplatzsuche als mit der Chancenkarte geschaffen werden
  • Die Auskunfts- und Nachweispflichten für Unternehmen sollten verringert werden
  • Das beschleunigte Fachkräfteverfahren muss optimiert und auf mehr Fallgestaltungen ausgeweitet werden
  • Attraktive Rahmenbedingungen vor Ort in Deutschland sind für eine erfolgreiche Fachkräfteeinwanderung unabdingbar

In ihrem Papier „Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung – Das haben wir erreicht!“ ziehen die IHKs in Baden-Württemberg eine gemischte Bilanz zu den Neuregelungen der Fachkräfteeinwanderung. „Wir konnten zwar viele Forderungen der Wirtschaft einbringen, doch die Neuregelungen sind sehr komplex und erhöhen den Beratungsaufwand erheblich“, kritisiert Herre. „Deshalb setzen wir uns jetzt bei der Umsetzung dafür ein, dass keine weiteren Hürden für Unternehmen aufgebaut werden. Im Gegenteil, die Unternehmen brauchen erleichterte Bedingungen und mehr Spielräume, um auch erfolgreich Fachkräfte aus dem Ausland holen zu können.“

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